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Pressemitteilung

"Mit dem Zug durch Frankreich? Das geht doch schief!"

Das waren die ersten Reaktionen, die Pascal Henninger, Beisitzer im Vorstand des ÖDP-Kreisverbandes Nürnberger Land, auf seinen Plan, mit Freunden eine Zugreise durch Frankreich zu unternehmen, erhielt. Ein Reisebericht.

1. Mai, 9:29. Voller Vorfreude warte ich auf meinen ersten Zug, die S-Bahn nach Nürnberg. Mit einem guten Freund, welcher in Frankfurt dazustoßen soll, will ich einen alten Schulkameraden besuchen, den es nach Frankreich verschlagen hatte. Zu meiner Freude gesellt sich allerdings eine Skepsis, welche mich auch während der Reisevorbereitung bereits begleitet hatte: Wird alles gut gehen? Auf wie viele verspätete Züge werden wir warten müssen? Welche Anschlüsse werden wir verpassen? Wird unser online gekauftes Interrail-Ticket auch tatsächlich von den französischen Kontrolleuren akzeptiert werden? Was, wenn nicht? Auch Freunde, denen ich von unserem Plan erzähle, sind skeptisch.
Die S-Bahn ist jedenfalls schon einmal pünktlich. Ohne Probleme erreiche ich meinen ICE nach Frankfurt, welcher zuverlässig um Punkt 10:00 den Hauptbahnhof Nürnberg verlässt.

Der freundliche Kontrolleur im ICE versucht zweimal, mein Ticket zu scannen, allerdings wird es beide Male abgelehnt. "Na super, das geht ja schon gut los", denke ich mir, als ich ihm die entsprechende Textstelle in den Nutzungsbedingungen des Interrail-Tickets zeige, welche mir erlaubt, eine Ein- und eine Ausreise aus meinem Heimatland durchzuführen. Der Bahnangestellte ist schließlich überzeugt - vielleicht auch nur überredet - und wünscht mir eine gute Reise.

In Frankfurt angekommen, treffe ich meinen Freund und wir steigen in den TGV nach Paris, bei dem wir vorher einen Sitzplatz reserviert hatten; wie sich bei einer späteren Fahrt herausstellt, ist das tatsächlich bei jedem Schnellzug in Frankreich nötig, was allerdings mit 10-20€ pro Person und Fahrt unser Reisebudget spürbar schmälert. Die Fahrt nach Paris jedenfalls verläuft ohne Zwischenfälle und wir genießen die Landschaft, die mit teilweise über 320 km/h an uns vorbeifliegt. Fünf Stunden später erreichen wir Paris definitiv entspannter, als das mit dem Auto möglich gewesen wäre.

Diese positiven Erfahrungen zogen sich durch unsere gesamte siebentägige Tour durch Normandie und Bretagne, weder Kontrollen, noch Verspätungen waren ein Thema, einzig mein ICE von Frankfurt zurück nach Nürnberg hatte mit 25 Minuten nennenswert Verspätung. Auch unser Ticket wurde in jedem der französischen Züge anstandslos akzeptiert. Wir mussten lediglich lernen, dass in den Schnellzügen des SNCF zwingend vorher Sitzplätze reserviert werden müssen, wenn man das Interrail-Ticket verwendet. Leider nahm uns das ein Stück Flexibilität, da man rechtzeitig vorher planen muss, welchen Zug man nimmt, statt spontan in den nächstbesten TGV zu steigen.

Alles in Allem sind wir positiv überrascht, wie reibungslos und entspannend ein Urlaub mit dem Zug - auch ins europäische Ausland - sein kann. Nach knapp 3000 Kilometern und über 24 Stunden in 16 verschiedenen Zügen ist eines klar: es wird nicht das letzte Mal bleiben!

Pascal Henninger

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