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Pressemitteilung

Externe Kosten des Straßenverkehrs bei ca. 150 Mrd. EUR

Kommentar von Vorstandsmitglied Ulrike Wagner

Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass der alltägliche Verkehr auf der Straße unabhängig von den Kosten, die die Fahrer selbst haben, weitere ca. 150 Mrd. EUR jährlich an externen Kosten verursacht. Durch Unfälle, Kosten für Strom und Material für Reparaturen und Bau der Fahrzeuge, Klimakosten, Lärm- und Umweltschutzmaßnahmen.

Es wird sich zeigen, ob es wirklich klug war von den Initiatoren dieser Studie, die im Auftrag der Allianz pro Schiene erstellt wurde, diese Ergebnisse zu veröffentlichen. Zunächst wird jeder normal denkende Mensch natürlich abgeschreckt und wird nach einer vernünftigen Verkehrspolitik pro Schiene und pro ÖPNV rufen. Sehr gut. Endlich.

Aber dann wird mit Sicherheit die erste Warnung kommen. Bzw. das erpresserische „das könnte möglicherweise Arbeitsplätze kosten“ wird folgen. Und in Berlin wird ein Schreckgespenst umgehen, das da heißt: wie sollen wir einen Rückgang von 150 Mrd. EUR in unserem BIP ausgleichen? Immerhin sind das ja Umsätze, die hierzulande gemacht werden.

H. Lindner von der FDP warnt schon vor einem „Absturz“ unserer Wirtschaft, ganz generell. Erst einmal ein Angstszenario schaffen. Na klar. Ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass unsere Wirtschaft, bei allen Rückgängen, im Vergleich mit unseren europäischen Nachbarn glänzend dasteht. Natürlich könnte man auch mal anschauen, wie viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden können, bis eine effektive und sinnvolle Verkehrswende zustande kommt und wie sehr diese den Menschen gut tut, durch Lärm- Umwelt- und Klimaschutz, durch weniger Stress, weniger Unfallgefahr. Auf einen solchen Blickwinkel, der den Menschen vor den Profit stellt, muss man sich aber erst einmal einstellen. Das muss man wollen.

Mich beschleicht das Gefühl immer mehr, dass eigentlich nur noch Wahlkampf betrieben wird, wo man auch hinschaut. Dass es gerade chic ist, Dinge zu postulieren, die den Bürgern zu pass kommen. Und nachher wird man vergeblich auf Änderungen warten.

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