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ÖDP Ortsverband Schwarzenbruck

Ein schöner Vormittagsspaziergang nützt der Natur und uns selbst

Ortsverband unterstützt erneut die Frühjahsputzaktion Kehrd wärd

Erneut hat der ÖDP-Ortsverband Schwarzenbruck die örtliche Frühjahsputzaktion "Kehrd wärd!" unterstützt. Mit einem kleinen aber hochengagierten Team wurde dieses Mal das Flussufer der Schwarzach zwischen der Ochenbrucker Bahnbrücke und der Schwarzachbrücke beim Festplatz gesäubert. Dabei übernahm Beisitzer Stefan Bernhardt mit seinem Cocker Spaniel Findus das Nordufer, während Ortsvorsitzender Walter Stadelmann das Südufer beging. Die Müllfunde waren in unterschiedlicher Dichte auf der Strecke verteilt und es gab zum Glück auch Uferabschnitte ohne Verschmutzung. Ein Schwerpunkt war beim Ochenbrucker Wehr an der Einmündung des Mühlbaches. Im weiteren Verlauf wurden die Uferabschnitte auch nur dort begangen, wo es nicht so steil war und man die Vogelbrut im dichten Gebüsch nicht störte. Plastikfetzen, Glasflachen, Styorposchnipsel und Einiges andere mehr waren das Ergebnis der Begehung. Nur am Schluß beschlossen die Müllsammler, am Steilufer unterhalb des Faberschlosses ihre Aktivitäten zu reduzieren. Denn das Saubermachen von Privatgelände sahen sie nicht als ihre Aufgabe an. Außerdem sahen sie Stellen am Fluß, die man sonst teilweise noch nicht kannte und die manche reizvolle Einblicke bildeten. Damit wurde aus der Müllsammelaktion auch ein angenehmer Vormittagsspaziergang bei frühlingshaften Temperaturen und entschädigte für manche Mühe.

Das machen wir so nicht noch einmal!

Erneut hat sich der ÖDP-Ortsverband an der Schwarzenbrucker Frühjahrsputzaktion „Kehrd wärd“ beteiligt, wie schon in den letzten beiden Jahren. Allerdings übertrafen die „Funde“ die Erwartungen in einem so großem Ausmaß, dass die Mitglieder beschlossen: „Das machen wir so nicht noch einmal! Hier gibt es ein strukturelles Problem mit Hilfe der Gemeinde zu lösen“ brachte es ÖDP-Ortsvorsitzender und Kreisrat Walter Stadelmann auf den Punkt.

Wie schon 2021 nahmen die Aktiven, darunter eine Familie mit drei Kindern, das Ochenbrucker Industriegebiet am Mittellandholz mit der Industriestrasse unter die Lupe. Schon auf den ersten 120 Metern Länge bis zum Tor des Betonwerkes Rekers füllten sich drei Müllsäcke mit 60 Litern vorwiegend mit Plastikabfällen von Essensverpackungen. Das ist nicht verwunderlich, denn die ÖDP hat seit einiger Zeit im Blick, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite etliche Fernfahrer sowohl im Sommer als auch im Winter in ihren Lkws übernachten. Und die danebenstehenden Mülleimer (der Gemeinde?) quellen über.

Nicht besser ging es dem Lindelburger Stefan Bernhardt, der von seinem Wohnort her die Strecke im Wald säuberte und schnell eine Fahrradanhänger voll mit großen Autoteilen hatte. Am Waldrand am Ende der Dieselstrasse trafen die beiden Suchtrupps zusammen und entdeckten hinter einem Erdhaufen bei der ersten Sandgrubeneinfahrt noch eine illegale Müllkippe. Hier muss jemand systematisch mit einem Auto Reifen und anderen Müll entsorgt haben. Auch das ist nicht mehr die Aufgabe von ehrenamtlichen Naturschützern. Deshalb beschlossen die ÖDP-Mitglieder, auch die stark von Plastikabfällen verschmutzte Zufahrt zur Sandgrube Schüssel bei einsetzendem Regen nicht mehr zu säubern.

Soziales Problem führt zu mehr Vermüllung

Im Nachgang zur Reinigungsaktion zeigte eine Anfrage beim Betonwerk Rekers, dass auch diese Nachbarn mit der Situation unzufrieden sind und unter dem Müllabwurf leiden. Sie erhoffen sich nun mit der Gemeinde zusammen, eine Lösung der Problematik in der Dieselstrasse zu erarbeiten. Nach Ansicht des ÖDP-Ortsvorsitzenden Walter Stadelmann sollte dazu auch die benachbarte Firma Trans-o-flex eingeladen werden, denn zuletzt standen auch Fahrer von ihnen auf Parkstreifen, von dem offenbar die Verschmutzung ausgeht. Und die Vermüllung zeigt auch ein soziales Problem, eine Kehrseite des Online-Handels, der vor allem in der Pandemie-Zeit stark zugelegt hat: In Schwarzenbruck leben berufstätige Menschen, die sich von ihrem Verdienst keine reguläre Unterkunft leisten können oder wollen. Den wirklichen Preis dafür zahlen aber wir alle, durch die Verschmutzung der Umgebung und erhöhte Abgase, wenn nämlich die Fernfahrer am Wochenende und nachts ihre Zugmaschinen im Stand zur Heizung (im Winter) oder Kühlung (im Sommer) laufen lassen. Nach vier Wochen warten wir immer noch auf eine Reaktion des Schwarzenbrucker Bürgermeisters.

Wie wird Schwarzenbruck eine demenzfreundliche Gemeinde?

Ein kleiner aber feiner Kreis von Interessenten tauscht erste Ideen aus

Was braucht Schwarzenbruck, um eine demenzfreundliche Gemeinde zu sein?

Diese Frage bewegte ein kleiner, aber feiner Kreis von Interessierten, der ins Evanglische Gemeindehaus gekommen war. Neben den vier Organisatoren kamen drei Fachleute fürs Podium und fünf Gäste. Deshalb beschloss man die Aufhebung einer distanzierten Sitzordnung und daraus entwickelte sich ein munteres, kreatives Kreisgespräch, an dem alle besser teilnehmen konnten. Schade ist, dass weder Bürgermeister noch Gemeinderat vertreten waren.

Zur Einführung wies Frau Gremme von der Fachstelle für Demenz und Pflege Mittelfranken darauf hin, dass sich durch eine demenzfreundliche Gemeinde die Situation aller Bürger verbessern sollte. Als Beispiel brachte sie die Räder an den Trolleys, die in der Arbeit mit Behinderten entwickelt wurden und nun allen Bürgern zugute kommen. Demenzfreundlich bedeutet also, hilfreich für Betroffene, Angehörige, Unterstützer und Bürger. Dabei ist es entscheidend wichtig, dass so ein Projekt vom Bürgermeister der Gemeinde unterstützt wird. Deshalb war es schade, dass hier in Schwarzenbruck kein Vertreter von der Gemeinde gekommen war.

Was ist notwendig, um so ein Projekt zu starten?

Zum Beginn dieses Projektes geht es um die Analyse: Was ist schon da, was Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen und Unterstützern hilft? Und dann braucht es eine breite Information in die Bevölkerung, z. B. eine Auftaktveranstaltung, einen Gesundheitstag und die Nutzung des gemeindlichen Mitteilungsblattes. Dazu ergänzte Dr. P. Schleicher, dass es für ein solches Projekt einen Kümmerer brauche: Wer hält das Unternehmen zusammen?

In der weiteren Diskussion kam für Fr. Gremme die Frage auf, ob es nicht an die ortsansässige Fachstelle für pflegende Angehörige angegliedert werden könne, weil das ein guter Anknüpfungspunkt wäre. Deren Chef W. Schmidt wandte ein, dass sich die Gemeinde Schwarzenbruck hier ganz auf die Rummelsberger Diakonie verlasse. Das sehe man auch heute am Publikum.

Dr. Schleicher fragte nach, wie viel Kontakt zwischen der Fachstelle für pflegende Angehörige und den Behinderten-Beauftragten der Gemeinde bestehe. Darauf antwortete die Fachstellenleitung Fr. Stadelmann, dass man Kontakt habe, aber dieser könnte noch intensiver werden.

Demenz aus medizinischer Sicht

Dr. Schleicher führte daraufhin in einem kurzen Überblick über die Demenz aus medizinischer Sicht ein. In der Diagnostik gibt es kleine Fortschritte, so dass man einen Marker im Blut gefunden hat, der einen Ausbruch der Alzheimer-Demenz frühzeitig andeuten kann. Aber in der Therapie gibt es immer noch keinen Fortschritt. Bisher ist es nur möglich, bestimmte Begleiterscheinungen mit Medikamenten zu behandeln bzw. zu dämpfen. Es gibt auch noch keine Prävention der Demenz, außer einer allgemein lebensfördernden, seine Risikofaktoren zu reduzieren. Dazu kämem aber noch die beiden sozialen Risikofaktoren Einsamkeit und depressive Verstimmung.

Wie kann die Gemeinde Schwarzenbruck demenzsensibel werden?

Fr. Gremme wies zunächst darauf hin, dass „demenzfreundlich“ eigentlich der falsche Ausdruck sei, weil man wolle ja nicht die Demenz fördern. Der bessere Ausdruck ist „demenzsensibel“. Ein Baustein für die Einführung des Projektes seien Schulungen, für die man Fördermittel bekommen könne. Daneben gebe es in diesem Zusammenhang derzeit ein weiteres Projekt des Gesundheitsministeriums, den präventiven Hausbesuch. Davon zeigte sich Fr. Stadelmann von der Fachstelle für pflegende Angehörige sehr erfreut, weil man darüber schon seit Jahren diskutiere.

Es wäre ein niederschwelliges Angebot, von dem alle Senioren profitieren könnten.

H. Schmidt brachte das Thema der fehlenden Mobilität innerhalb Schwarzenbrucks ein, die verbessert werden müsste. Dazu ergänzte W. Stadelmann an einem Beispiel aus seiner Arbeit mit Geflüchteten, dass das der gesamten Bevölkerung nutzen könnte, weil man ja in Zukunft mit weniger Autoverkehr auskommen werden müsse. Fr. Stadelmann wies in dem Zusammenhang auf eine notwendige Ergänzung der Buslinien und das Beispiel für Ruftaxis im Landkreis Hof hin.

W. Stadelmann kam die Frage, ob die demenzfreundliche Gemeinde aufgrund der Vorarbeiten der Vorgängerinnen der jetzigen Quartiersmanager nicht am Besten dort angesiedelt wäre. Fr. Gremme wie darauf hin, dass das Anschlußprojekt aber dann wegen der Förderung durch das Staatsministerium bei der Kommune angesiedelt werden müsste.

Daraufhin brachte sich Fr. Weinmann in die Diskussion ein und wies auf den Offenen Treff hin, der sich in letzter Zeit bei der Teststation am Stephanushaus entwickelt hätte. Dort würden sich ohne große Organisation Angehörige und Bewohner des Pflegeheimes mit Besuchern der Teststation in einer netten Runde treffen und das sei auch ein wichtiger Ansatzpunkt für das Projekt. Heimleiter H. Schmidt sagte zu, dass er die Gruppe in der Kalten Jahreszeit im Stephanushaus aufnehmen würde.

Weitere Möglichkeiten für die Werbung für das Projekt sind laut Fr. Gremme z. B. die Verteilung von Flyern und Gutscheine für bestehende Angebotebei Jubel-Geburtstagen durch den Bürgermeister und seine Stellvertreter, ebenso wie ein Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Hier wies W. Stadelmann ergänzend auf den Mondscheinmarkt hin, diese speziell Schwarzenbrucker Veranstaltung sei ebenfalls eine Chance zur Werbung. Außerdem gibt es laut Fr. Gremme witzige Rollups, die Demenz und Humor verknüpfen und so einen etwas lockeren Zugang zum Thema bieten.

Das Kreisgespräch wurde zur Ideenbörse für alle

Alles in allem gesehen entwickelte sich – aus der Chance des intimen Kreisgesprächs – eine gute offene und kreative Runde: Alle Teilnehmer kamen zu Wort und konnten ihre Ideen im Brainstorming einbringen, das gut moderiert von H. Borngässer und angeregt wurde durch die fachlichen Impulse von Fr. Gremme und Dr. Schleicher. Wer weiß, ob ein Podiumsgespräch so viel Inhaltliches gebracht hätte? Zumindest die ÖDP in Schwarzenbruck hat dieses Thema auf ihrer Agenda, den Parteien im Genmeinderat fehlt dieser Blick anscheinend noch.

ÖDP gründet einen Ortsverband Schwarzenbruck

Die ÖDP Nürnberger Land hat in der Gemeinde Schwarzenbruck ihren ersten Ortsverband gegründet.

Schwarzenbruck. Die ÖDP Nürnberger Land hat in der Gemeinde Schwarzenbruck ihren ersten Ortsverband gegründet. Dieser für den Kreisverband historische Schritt ist vor allem der „neuen ökologisch denkenden Bevölkerung“ zu verdanken und war zudem ein großer Wunsch vom neuen Kreisvrostand. Generell will die ÖDP eine Denkfabrik für unsere gemeinsame ökologisch-demokratische Zukunft sein und allen Bürgern die Möglichkeit geben, sich daran zu beteiligen. Mit dem Ortsverband wird sich die ÖDP besser in der Gemeinde einbringen, mehr Gehör finden und der Gemeinde mit wertvollen ökologischen und demokratischen Beiträgen und Aktionen unterstützen können.

Bundesvorstand und Kreisvorstand kommen schon aus Schwarzenbruck

Dass die ÖDP aus Schwarzenbruck schon einige Erfolge aufweisen kann, zeigt die Geschichte des Kreisverbandes. Der neu gewählte Ortsvorsitzende Walter Stadelmann engagiert sich mehr als 20 Jahren für die ökologisch und demokratische Partei und bekleidete schon einige Ämter auf Kreisebene. Hier ist er mittlerweile so bekannt geworden, dass er 2020 als erstes ÖDP-Mitglied in den Kreistag im Nürnberger-Land einziehen konnte.

Auch sein Sohn Christian Stadelmann hat hier als Jugendlicher Politik von der Basis auf gelernt. Er stand einige Jahre an der Spitze der Jugendorganisation Junge Ökologen auf Bundesebene und vertritt mittlerweile als Erlanger die Mittelfranken im Bundesvorstand der ÖDP.

Kurzer historischer Rückblick

Bei den Volksbegehren zum Nichtraucherschutz (2009) und zum Artenschutz (2019) hat sich die ÖDP in Schwarzenruck bereits erfolgreich an den lokalen Aktionsbündnissen beteiligt. Daneben starteten die Mitglieder im Frühjahr 2020 die erste Plastiksammelaktion an der Schwarzach und am Lindelburger Weg – leider mit großem Erfolg.

Zukunftsorientiert

Auch zukünftig hat die ÖDP viele Anliegen, zum Beispiel will sie die Förderung der Energiewende vorantreiben undden neuen Fahrradunterstand am Bahnhof unterstützen. Es gibt viel Themen, die gerne vergessen werden, aber wichtig sind für unser aller Zukunft. Beispielsweise wurde in Zusammenarbeit mit der Agenda 21-Ortsgruppe das Schwarzenbrucker Solarkonzept entwickelt, das seit dem Beschluss im Gemeinderat im Mai das erste seiner Art im Landkreis bildet.

Der neugewählte Ortsvorstand

Der neu gewählte Ortsvorsitzende Walter Stadelmann bekleidet seit 7 Jahren das Amt des Bezirksvorsitzenden in Mittelfranken und bringt sich seit 2017 aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen auch im Bundesarbeitskreis Asyl ein.

Einer seiner beiden Stellvertreter ist der Umweltingenieur Arthur Javorsky, der schon 7 Jahre im Kreisvorstand als Schriftführer und Beisitzer mitwirkte. Zu seine Anliegen gehört eine nachhaltige Familienpolitik und er hat sich um die interne Mitgliederpflege verdient gemacht.

Als zweiter Stellvertreter wurde der Lindelburger Stefan Bernhardt gewählt, der die ÖDP Schwarzenbruck bereits auf dem Bezirksparteitag vertreten hat. Er entdeckte letztes Frühjahr einen seiner Wirkungsschwerpunkte in der Plastiksammelaktion, hat aber noch weitere Ideen, wie ein nachhaltiges Leben in guter Nachbarschaft mit beispielsweise lokalen Dorf-Trödelmärkten umzusetzen ist.