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Pressemitteilung

Die Energiewende schaffen

Anteil der Schwarzenbrucker Bürgersolaranlage auf dem Wasserwerk-Nebengebäude. Foto: W. Stadelmann

Die Energiewende ist zu schaffen! Wir müssen nur unsere Kraft und Ideen auf diese Herausforderung konzentrieren und gemeinsam mit den Bürgern umsetzen.“ Das war der Tenor des Vortrages, den Kreisrat Walter Stadelmann in der 1. Jahreshauptversammlung des ÖDP-Kreisverbandes ausführte. Dabei kam er von der Ist-Analyse des Energieverbrauchs im Nürnberger Land über drei ganz konkrete praktische Beispiele bis zum Energiesparen. Der Vortrag wurde abgeschlossen mit dem Hinweis auf die Chancen des Energiesparens, einem Grundthema der ÖDP seit ihrer Gründung: Weniger ist mehr!

Die Ist-Analyse im Detail

Der Landkreis Nürnberger Land besitzt mit dem digitalen Energienutzungsplan ein hervorragendes Instrument zur Ist-Analyse und Entwicklung von Maßnahmen. Das hat nicht erst die Abschlusspräsentation am 9. Mai im Kreistag gezeigt. Schon im Februar ging der Solarkataster online an den Start, in dem alle Hauseigentümer das Potential ihrer Dächer nachschauen können.

Rund ein Drittel der Energie im Landkreis wird für die Heizungen verbraucht. Davon sind bisher nur 17 % aus erneuerbaren Quellen, wie Holz, Biomasse und Solarthermie. Hier kann man nun anhand des Wärmekatasters sehen, wo die größten Einsparpotentiale durch Gebäudesanierung liegen. Bei der Eigenerzeugung überragt die Gemeinde Offenhausen mit ihrem Genossenschaftsmodell in den Bereichen Solar, Wind und Biomasse alle anderen Kommunen um Längen und produziert mehr Energie, wie sie selbst verbraucht. Im gesamten Landkreis liegt die Quote derzeit erst bei 17 %, was auch an den energie-intensiven Industriezweigen liegt.

Potentiale erkennen und heben

Die Fachleute sind sich einig, dass nur der Ausbau von Fotovoltaik und Windkraft wesentliche Zuwachsmöglichkeiten bietet. Die zukünftige Rolle der Wasserkraft und Biomasse werden als begrenzt betrachtet, auch wenn sie derzeit eine wichtige Rolle für die Grundlast im Stromnetz spielen. Deshalb hat der digitale Energienutzungsplan vor allem die Ausbauszenarien für Fotovoltaik und Windkraft untersucht und berechnet. Für eine 100% CO2-Neutralität bis 2040 sind deshalb geeignete 900 Hektar Freiflächen für Fotovoltaik und 35 neue Windräder notwendig. Diese Herausforderung kam nach Meinung der ÖDP am Besten mit Bürgerenergie-Genossenschaften nach dem Vorbild von Offenhausen gelingen. Die Kommunen haben die Ergebnisse und erste Projektvorschläge vorgelegt bekommen. Kreisrat Stadelmann forderte seine Mitglieder auf, die Umsetzung vor Ort zu begleiten und – wo nötig – einzufordern.

Anschauliche Praxisbeispiele

An drei Beispielen machte der Referent klar, wie das von jedem Bürger mit beeinflusst und umgesetzt werden kann. Zunächst stellte er das Solarkonzept Schwarzenbruck vor. Hier wurde unter seiner Mitarbeit von der örtlichen Agenda 21-Gruppe ein zukunftsweisendes Konzept vorgelegt und vor Kurzem vom Gemeinderat beschlossen: Bei jedem Neubau soll verpflichtend Fotovoltaik genutzt werden, möglichst auch bei privaten Verkäufen. Das hat die Gemeinde in die Bauleitplanung aufgenommen und will sich Ausbauziele setzen. Abgerundet wird das Ganze durch das Angebot der Gemeindewerke, Anteile an den Bürgersolaranlagen zu übernehmen, wenn die alten Verträge nach der 20-jährigen Bindungsfrist auslaufen.

Genauso wegweisend ist ein Beschluss der bayerischen ÖDP, nach dem Vorbild zweier Bundesländer beim Neubau von größeren Parkplätzen mit mehr als 35 Stellplätzen eine Solarüberdachung zu fordern. Diese schützt nicht nur die abgestellten Fahrzeuge, sondern kann gleich die Energie für Fahrzeuge mit Stromantrieb erzeugen und einspeisen.

Aber auch als Mitarbeiter hat man Einflussmöglichkeiten in seinem Betrieb, wie Stadelmann aufzeigte. Dort kann man z. B. anhand von Mitarbeiterumfragen durch den Betriebsrat wichtige Daten erheben: Was brauchen die Mitarbeiter, um vom Pkw aufs Fahrrad oder den ÖPNV umzusteigen? Was können die Arbeitgeber und die Kommunen tun, um Lärm und Gestank zu reduzieren und für mehr Gesundheit beim Arbeitsweg zu sorgen?

Wenn selbst die Mainstream-Medien die Balkonkraftwerke entdecken, ist es Zeit für die Bürger, ihre eigene Energiewende selbst in die Hand zu nehmen. Als Ergänzung wies Kreisrat Stadelmann auf einen Vortrag des ÖDP-Aktiven G. Bauer auf dem Bezirksparteitag hin, der das Energiesparen sehr anschaulich und praxisnah dargestellt hatte. Ihn will man demnächst einmal einladen.

Wehr an der Schwarzach bei Prethalmühle. Foto: W. Stadelmann

Biogasanlage Oberwindsberg 2011. Foto: W. Stadelmann

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